Die Konkurrenz der beiden deutschen Staaten auf dem Gebiet der auswärtigen Kultur- und Wissenschaftspolitik, bei der Entsendung von Deutschlektorinnen an die Universitäten und Kulturzentren, der regelmässigen Organisation von gemeinsamen Konferenzen auf den Gebieten der Geschichtswissenschaft, der germanistischen Linguistik, der Sprachmittlung und Landeskunde währte bis zum Ende der deutschen Zweistaatlichkeit. Sowohl die Bundesrepublik als auch die DDR rangen eifersüchtig um die Gunst der germanistischen Fachkolleginnen in Finnland, um die Sichtbarkeit des eigenen Landes in der Wissenschaftslandschaft zu erhöhen.
Während die Bemühungen der DDR um die Entwicklung ihrer Auslandspropaganda, inklusive iener in den nordischen Ländern, in mehrefen Dissertationen, Monographien und Sammelbänden unter Einbeziehung von Archivmaterialien bereits recht gut untersucht wurden, findet sich in diesem Band erstmals eine genauere Beschreibung der Formen der Zusammenarbeit auf dem Gebiet der germanistischen Sprachwissenschaft zwischen Finnland und den beiden deutschen Staaten, wie sie von Zeitzeugen erlebt wurde.